Nervennahrung

Nervennahrung

Die Top 10 Lebensmittel gegen Stress

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Du hast deinen Wecker nicht gehört, der Zug fällt aus oder du stehst auf dem Weg zur Arbeit im Stau: In solchen Situationen liegen die Nerven schnell blank. Da kommen dir etwas Süßes vom Bäcker, ein Schokoriegel oder eine Zigarette in Reichweite gerade recht, um deine Nerven zu beruhigen. Doch der Effekt von kalorienreichem Happy-Food und Genussmitteln ist nur von kurzer Dauer.

Um deinen Körper in stressigen Situationen bestmöglich zu unterstützen und dein Gehirn mit ausreichend Energie zu versorgen, ist eine ausgewogene Ernährung wichtig. Welche Nervennahrung bei Stress geeignet ist, auf welche Nährstoffe es ankommt und welche zehn Lebensmittel gut für deine Nerven sind, zeigen wir dir hier.

Eine gute Basis für starke Nerven ist eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung. Die ideale Nervennahrung vermeidet Energietiefs und enthält wenige Kalorien. Um das Gehirn langfristig mit Energie zu versorgen, braucht der Körper bestimmte Nährstoffe. Das sind vor allem hochwertige Eiweiße, komplexe Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe. Fakt ist: Schokolade oder salzige Snacks sind als Nervennahrung eher ungeeignet, weil sie nicht genügend Nährstoffe liefern. In Stresssituationen –  wie zum Beispiel vor einer wichtigen Prüfung oder bei erhöhtem Arbeitsanfall – solltest du daher besser auf gesunde Snacks beziehungsweise Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse sowie frisches Gemüse und Obst setzen. Außerdem ist es wichtig, täglich ausreichend Wasser zu trinken.

Damit du bei Stress nicht mehr zu Süßigkeiten greifst, zeigen wir dir, was wirklich gut für die Nerven ist und welche Nährstoffe dein Nervenfutter enthalten sollte.

Welche Vitamine sind gut für die Nerven?

Möchtest du deine Nerven stärken, solltest du ausreichend Vitamin B über die Nahrung aufnehmen. Denn vor allem die B-Vitamine übernehmen wichtige Aufgaben für Nerven und Psyche. So tragen unter anderem Vitamin B1, B6 und B12 zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei. Zu den wichtigen Vitaminen gegen Stress zählen neben dem Vitamin B-Komplex auch Vitamin C und Vitamin E. Da die Vitamine B2, C und E zum Schutz der Körperzellen vor oxidativem Stress beitragen, sollten auch diese reichlich in deiner Nervennahrung enthalten sein.

Alle wichtigen Funktionen von Vitaminen für die Nerven haben wir für dich zusammengefasst:

  • die Vitamine B1, B2, B6, B12, Biotin, Niacin und C tragen zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei
  • die Vitamine B2, C und E tragen dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen
  • die Vitamine B2, B6, B12, Niacin und C tragen zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei
  • die Vitamine B1, B6, B12, Biotin, Niacin und C tragen zur normalen psychischen Funktion bei
  • das Vitamin B5 (Pantothensäure) trägt zu einer normalen geistigen Leistung bei

Welche Mineralstoffe sind wichtig für die Nerven?

Um den stressigen Alltag zu meistern, sollten auch bestimmte Mineralstoffe, allen voran Magnesium, Calcium und Kalium, in deiner Nervennahrung nicht fehlen. Besonders Magnesium ist wichtig, weil der Mineralstoff zu einer normalen Funktion des Nervensystems und der Psyche beiträgt. 

Alle wichtigen Funktionen von Mineralien für die Nerven auf einen Blick:

  • Magnesium, Kalium, Jod und Kupfer tragen zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei
  • Zink und Kupfer tragen dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen
  • Magnesium und Eisen tragen zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei
  • Magnesium trägt zu einer normalen psychischen Funktion bei
  • Calcium trägt zu einer normalen Signalübertragung zwischen den Nervenzellen bei

Warum ist Eiweiß für starke Nerven wichtig?

Serotonin ist ein Botenstoff, der in unserem Nervensystem Informationen von einer Nervenzelle zu einer anderen weitergibt. Da es neben vielen anderen Prozessen im Körper auch unsere Stimmung positiv beeinflussen kann, ist Serotonin auch als Glückshormon bekannt. Um Serotonin zu bilden, braucht der Körper die richtigen Bausteine. Das sind unter anderem Vitamin B6 und die Aminosäure Tryptophan. Letztere kommt vor allem in eiweißreichen Lebensmitteln vor. Daher ist es wichtig, dass deine Nervennahrung auch ausreichend Proteine liefert.

Und wenn du nach weiteren Tipps suchst, wie du deine Serotoninzufuhr erhöhen kannst, lies auch unseren Artikel über Mood Booster.

Nervennahrung: Lebensmittel gegen Stress

Diese zehn Lebensmittel versorgen deine Nerven mit wichtigen Nährstoffen und helfen deinem Körper dabei, sich nicht mehr so leicht stressen zu lassen. Was das Nervenfutter so besonders macht und wie die Lebensmittel deine Nerven stärken, haben wir für dich zusammengetragen:

Nüsse

Nüsse sind durch ihren hohen Gehalt an B-Vitaminen und Magnesium ein optimaler Snack für Zwischendurch. Zudem trägt das enthaltene Vitamin E dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen. Das Nervenvitamin Niacin leistet darüber hinaus einen Beitrag zu einer normalen psychischen Funktion. Nüsse wie Walnüsse, Pistazien und Haselnüsse beinhalten besonders viel Vitamin B sowie Vitamin E. Nüsse gehören also definitiv auf die Liste mit Lebensmitteln, die die Nerven beruhigen.

Paprika

Paprika enthält doppelt so viel Vitamin C wie Zitronen und eignet sich daher wunderbar zur Auffüllung des Vitamin-C-Speichers nach einer stressigen Situation. Zusätzlich liefert Paprika weitere Mikronährstoffe wie Magnesium und Eisen, die unter anderem zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung beitragen.

Spinat

Spinat gibt nicht nur Popeye neue Kraft. Neben einem hohen Magnesiumgehalt weist Spinat außerdem Vitamin B6 und Kalium auf, die alle zu einer normalen Funktion des Nervensystems beitragen. Außerdem trägt das in Spinat enthaltene Calcium zu einer normalen Signalübertragung zwischen den Nervenzellen bei. Um möglichst viele der wertvollen Nährstoffe zu bewahren, sollte der frische Spinat lediglich kurz gedünstet und nicht gekocht werden.

Kakao

Die wohl bekannteste Nervennahrung ist Schokolade. Allerdings ist damit nur die dunkle Schokolade mit einem hohen Kakaogehalt gemeint. Ungesüßtes Kakaopulver beinhaltet nämlich die Aminosäure Tryptophan, die unser Körper in das Glückshormon Serotonin umwandelt und so das Stressniveau senkt. Vollmilchschokolade enthält hingegen weniger Kakao als Bitterschokolade und zu viel Zucker, um einer gesunden Nervennahrung gerecht zu werden.

Bananen

Bananen enthalten genauso wie dunkle Schokolade die Aminosäure Tryptophan, die unser Körper für die Bildung des Glückshormons Serotonin benötigt. Sie sind also eine gute Alternative zur Schokolade. In Bananen stecken weitere Nährstoffe wie Vitamin B6, Magnesium, Kalium und Phosphor. Übrigens: Je reifer die Banane, desto mehr Zucker enthält sie.

Avocados

Avocados sind reich an B-Vitaminen, Magnesium und Kalium. Gerade Vitamin B1, aber auch Magnesium sowie Kalium tragen bei ausreichender Zufuhr zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei.

Hülsenfrüchte

Hülsenfrüchte wie Bohnen, Kichererbsen oder Linsen sind ergiebige Vitamin B1- und Magnesium-Lieferanten. Vitamin B1 trägt zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei.

Haferflocken

Auch in Haferflocken ist Vitamin B1 enthalten, welches einen Beitrag zu einer normalen Funktion des Nervensystems leistet. Zusätzlich beinhalten sie komplexe Kohlenhydrate, die von unserem Körper langsamer und gleichmäßiger verwertet werden. Zur Vorbereitung auf einen anstrengenden Tag kannst du dir dein Nervenfutter aus Haferflocken perfekt mit Nüssen, Bananen und Vitamin-C-reichem Obst zum ultimativen Anti-Stress-Müsli mixen. Angenehmer Zusatzeffekt: Die Energie des Hafers hält lange vor und schützt vor Heißhungerattacken im Laufe des Vormittages.

Eier

Bis auf Vitamin C sind in Eiern alle wichtigen Vitamine enthalten. Das Frühstücksei ist vor allem ein guter Lieferant für Vitamin B12 sowie Vitamin D. Die Vitamine befinden sich sowohl im Eigelb als auch im Eiweiß, wobei der Eidotter etwas mehr Mikronährstoffe aufweist.

Fisch

Fischarten wie Lachs und Thunfisch sind reich an Omega-3-Fettsäuren. Außerdem trägt das in Fisch enthaltene Vitamin B2 zum Schutz der Zellen vor oxidativem Stress und zur normalen Funktion des Nervensystems bei. Besonders beliebt sind Lachs und Thunfisch beispielsweise bei Sushi. Die dabei verwendeten Nori-Algen stecken, wie alle Algen, zusätzlich voller Proteine und Vitamine.

Nerven beruhigen durch Entspannung

Neben einer ausgewogenen Ernährung können dir auch verschiedene Hausmittel und Tipps dabei helfen, deine Psyche und Nerven zu stärken. So bleibst du auch in stressigen Zeiten entspannt und gelassen.

1. Augen zu und tief durchatmen

In stressigen Situationen ist der Atem meist flach und wird häufig angehalten. Durch regelmäßige Meditationsübungen kannst du deinen Atem besser kontrollieren und leichter entspannen.

2. Hinsetzen und eine Tasse Tee genießen

Eine Tasse Tee kann beruhigend sein und zur Entspannung der Nerven führen. Nehme dir bewusst ein paar Minuten Zeit und mache es dir mit einem Tee auf dem Sofa gemütlich. Gut geeignet zum Entspannen sind Teemischungen mit Melisse, Hopfen oder Lavendel.

3. Für tägliche Bewegung sorgen

Tägliche Bewegung hilft dir dabei einen klaren Kopf zu bewahren. Bereits ein Spaziergang an der frischen Luft kann deine überreizten Nerven beruhigen. 

4. Abends ein heißes Bad nehmen

Ein heißes Bad beruhigt die Nerven und entspannt die Muskeln. Gönne dir daher regelmäßig eine Auszeit in der Badewanne. Verwendest du ätherische Öl als Badezusatz, bekommst du gleich die doppelte Dosis Entspannung. Hast du keine Badewanne bei dir zu Hause, halte deine Hände einfach wenige Minuten unter fließendes, warmes Wasser. Du wirst merken, wie die Anspannung bald nachlässt.

5. Genügend Schlaf und Auszeiten gönnen

Für ausreichend Schlaf und Erholungsphasen sorgen, damit dein Körper und Geist mit neuer Energie durchstarten kann.

Fazit

In stressigen Situationen greifen viele Menschen zu schnellen Snacks wie Schokoriegeln oder auch zu Zigaretten. Langfristig sind jedoch gesunde, nährstoffreiche Lebensmittel die bessere Wahl, um den Körper und Geist zu unterstützen. Eine ausgewogene Ernährung, reich an hochwertigen Eiweißen, komplexen Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralstoffen, kann helfen, Stress zu bewältigen und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.

Besonders wichtig sind dabei Vitamine der B-Gruppe, Vitamin C und E, sowie Mineralstoffe wie Magnesium und Kalium. Lebensmittel wie Nüsse, Paprika, Spinat und Fisch bieten eine hervorragende Grundlage für eine gesunde Ernährung in stressigen Zeiten. Zusätzlich zu einer gesunden Ernährung können Entspannungstechniken wie Meditation, Bewegung und ausreichend Schlaf dabei helfen, stressige Situationen besser zu meistern. Indem du diese Tipps befolgst, kannst du deinen Körper unterstützen und gelassener durch den Alltag gehen.

Wer schreibt hier?

 

Leona Grenzow hat Ernährungswissenschaften studiert und ihr leidenschaftliches Interesse für gesunde Ernährung und die Naturwissenschaften früh entdeckt. Schon in jungen Jahren hat sie die Zutatenlisten beim Einkaufen mit ihren Eltern sehr genau inspiziert. Heute schreibt sie bei nu3 über Ernährung und Gesundheit, um anderen Menschen zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung zu verhelfen.

Juni 13, 2024
Leona Grenzow